Habe vor einigen Jahren das Buch "Lava und ich" gelesen und kann es wirklich nur Empfehlen Es handelt sich hierbei um eine tatsächliche Geschichte eines amerikanischen Oberstleutnant, der in den Irak versetzt wurde und dort auf den Welpen Lava getroffen ist. Es wird in dem Buch nichts verschönt, alle Grausamkeiten des Krieges werden dort beschrieben und dann kommt dieser Kleine Hund, der ein Stück Menschlichkeit in den Soldaten weckt. Jay Kopelmann läßt nichst unversucht, den Hund in die Staaten überführen zu können, auch wenn er dabei gegen die Regeln der Marines verstößt.
ZitatEs ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem kleinen Welpen und einem Oberstleutnant, er heißt Jay Kopelman. Dieser ist zusammen mit seinen Soldaten von November 2004 bis April 2005 in Falludscha/Irak stationiert, 50 km nordwestlich von Bagdad. Es ist eine US- Marinetruppe - sogenannte Marins -, um die Stadt von den Aufständischen zu “säubern”. Marins sind “elitäre, gut geölte Kriegsmaschinen, die theoretisch einen Mitmenschen auf hunderterlei Arten töten können”, sagt Kopelman von sich und seiner Truppe. Mitleid und Mitgefühl sind tabu. Sie sollen auch immer die Ersten sein, wenn es darum geht, einen “Feind” umzulegen.
In der erbarmungslosen Wirklichkeit dieses grauenvollen Irak-Krieges (2003) geschieht nun etwas, was wie der Besuch eines Engels in der Hölle anmutet. Während die Marins ein verlassenes Haus bestürmen, um eventuelle Aufständische darin zu erschießen, hören sie seltsame Geräusche. Die Gewehre sind im Anschlag. Und da, sie schauen genau hin, da steht vor ihnen ein kleines verlorenes Hündchen, ein etwa vier Wochen alter wuscheliger Welpe, der seinen Kopf zur Seite neigt und diese menschlichen “Kampfmaschinen” mit traurigen und verständnislosen Augen anschaut, so, als wollte er sie fragen: “Kann ich etwas für euch tun, Kurnpels?”
Was nun geschieht, dafür hat Oberstleutnant Jay Kopelman bis heute keine Antwort. Statt das Hündchen - laut Befehl der Militärordnung - zu erschießen, nehmen sie den kleinen drolligen Kerl mit zu sich ins Zelt. Sie taufen ihn Lava. “Lava-Dogs” ist der Name dieser US-Kampftruppe. Der kleine Kerl hat sich bereits in die Herzen der ganzen Mannschaft eingeschlichen. Sie füttern den Kleinen mit ihren Instantmahlzeiten, tollen wie Kinder mit ihm herum, lassen ihn im Schlafsack schlafen, während er ihnen auf seinen täglichen Entdeckungsreisen Schnürsenkel und Telefonkabel durchbeißt, die Socken frißt, die Ausrüstung zernagt und an die Stiefel pinkelt. So geht es Tag um Tag, ja schon mehr als zwei, drei Wochen. Und dann die bange Frage: Wie weiter? Was soll mit dem Kleinen geschehen, wenn die Truppe wieder in die USA zurückfliegt? Ihn allein zurücklassen? Ihn sogar erschießen? Niemals, auf keinen Fall! Er soll in die USA ausgeflogen werden, er soll unter allen Umständen am Leben bleiben!
Nun werden alle Hebel in Bewegung gesetzt. Lava braucht ein tierärztliches Zeugnis, er braucht eine Ausreisebewilligung - menschlich gesehen ganz und gar aussichtslos. Der Flug kostet eine Menge Geld. Kopelman schreibt eine Mail nach der andern an Leute, von denen er denkt, sie könnten ihm weiterhelfen, der PC läuft heiß.
Es wird für ihn zu einem Wechselbad von Hoffnung und Entmutigung. Und alles muss geschehen, ohne dass von der obersten Militärspitze etwas geahnt wird, denn das könnte für Kopelman das Ende seiner Karriere bedeuten. Man möchte den Kleinen von Bagdad aus nach Kalifornien ausfliegen, in die Heimat des Oberstleutnants, aber das ist völlig hoffnungslos. Man versucht, Lava auf geheimem Wege nach Syrien zu schmuggeln und von dort in die USA zu fliegen, der Versuch scheitert kläglich. Wieder vergehen Wochen zwischen Hoffen und Bangen. Hunderte von Mails gehen hin und her - es waren schließlich “etwa eine Tonne”, sagt Kopelman -, bis endlich über eine letzte Hintertüre ein Weg gefunden wird, dass der Kleine nach Kalifornien ausgeflogen werden kann, wo er heute glücklich mit dem Oberstleutnant zusammen lebt.